Nach 14 Stunden mit dem Bus in Richtung Nordwesten erreiche ich die Stadt Nazca. Es ist eine Wüste – heiß, staubig und auf den ersten Blick dünn besiedelt. Umso besser für meinen Körper, der sich nach Perus Bergen nach Sonne und Wärme sehnt.
The doom of the Nazcas
Noch am ersten Nachmittag nimmt mich mein Host Roy zu einem Ausflug 4×4 in die Wüste. Sein Jeep ist mjndestens 30 Jahre alt jnd droht bei der nächsten Unebenheit auseinander zu fallen, schafft es aber 30km in den Stein- und Sanddünen mich so richtig auseinander zu nehmen. Was soll man ja sonst machen, wenn man in der Wüste lebt, ausser Ralleyfahren! Wir besichtigen den riesigen Friedhof einer pre-Inca Kultur, die Nazcas. Sie haben 500 Jahre v. Chr. hier gelebt, waren ein sehr spirituelles und sagenumwobenes Volk und konnten, ähnlich wie die Agypter ihre Toten mumifizieren. Auf einer riesigen Fläche in der Wüste haben die Einheimischen und erst danach die Archäologen hunderte von Gräbern mit Mumien finden. Diese stehen jetzt in ihren Löchern, zur Schau gestellt, ohne jeglichen Schutz und verfallen Tag für Tag immer mehr. Die peruanische Regierung hat leider kein Geld, um die Ausgrabungen fortzusetzen oder vernünftige Konservierunsganlagen anzubringen. Auf den ersten Blick denke ich, ich bin in einer Kolonie von toten Brüdern des Piraten Jack Sparrows geraten. Alle Nazcas Mumien haben lange, schwarze Rastas, manche Zöpfe haben Verzierungen. Roy erzählt mir, dass dieses Volk nur bei einschneidenden Ereignissen sich von seinen Mähnen getrennt hat.
The secret pyramides, shamans and the water problem
Einen Stopp weiter sehen wir die pyramidenähnliche Überreste der Nazca-Hauptstadt, die sich über 23km Länge erstreckt hat. Nur 7 Pyramiden sind ausgegraben, es werden hunderte mehr vermutet. Die Nazcas benutzten ihre Stadt primär zur Gotteshuldigung und zu Zeremoniezwecken. In der einen Pyramide wurden die Überreste eines Schamans gefunden, welche überraschenderweise von einer 14jährigen Frau stammten. Die Nazcas haben ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem entwickelt in Form von spiralförmigen Wasserkanälen, aber auch das konnte sie nicht von den Folgen der anhaltenden Dürre retten. Es musste mehr für die Götter her. So fingen sie an, riesige Aktionsflächen auf dem Nazca-Plateau eigenhängig zu ritzen. Da sollten noch größere Zeremonien stattfinden, um die Göttergnade und Regen endlich zu bekommen. Die Aktionsflächen hatten Tierformen: Affe, Papagei, Spinne, Coolibri, Walfisch, aber die meisten Tierarten waren unbekannt in diesen Gebieten. Die Forscher vermuten, dass sie Geschenke von anderen Kulturen aus dem Dschungel bekommen haben und im Gegenzug haben sie ihr spirituelles Wissen weiter gegeben.
The Nazca lines – a prayer for rain
Die Aktionsflächen sind heute als die Nazca Linien bekannt und können vom Flugzeug aus betrachtet werden. Das mache ich natürlich! Ich liebe das Fliegen mit dem cessna und weiss, dass mein Magen das auch veträgt. Gut so, denn die die kleine cessna-Maschine legt sich abwechselnd auf die Seite, um uns eine gute Sicht auf die Linien zu gewähren. Am Ende dürfen wir sogar etwas Gravitation spüren – sehr cool!
P.s. Alex, ich habe deine Spuren in Peru gefunden! Keine geheimen Missionen mehr!
Ah ja, sorry, hatte vergessen zu erwähnen, dass ich schon vor dir da war, grad letzten Monat. Überall anders natürlich auch 😉 Aber du bist ja voll auf den Tourinepp reingefallen, von wegen Naczas und prähistorische Kulturen… Es handelt sich hier offensichtlich um Anhänger des Spaghettimonsters – siehe Bilder: Spaghettibaum, Spaghettimonster (nicht Spinne), Spaghetticoolibri, riesige spiralfnudelförmige Spaghettikuhle (nicht Bewässerungssystem) und v.a. die Pastafarian Frisuren. Wenigstens hier gibt es eine Straße. Leider schneidet sie dem Lizard den Schwanz ab, das hab ich so nicht gewollt 🙁
Hahahahaha ha! Stimmt, wie konnte ich nur so blind sein! Darauf einmal Spaghetti Amatriciana por favor!