Eindeutig nein. Sie werden als Kinder zu Kumaris berufen und später als Mütter vergöttert. Dazwischen gibt es offenbar was Anderes als Pogo mit den Jungs. Dazu später mehr…
Der letzte Tag vor unserer Abreise verbringen wir in Lalipur, einer wunderschönen alten Stadt in der Nähe von Kathmandu. In einem goldenen Tempel findet mich ein Guide und führt mich auf labyrinthenähnliche Wege, die ich später nicht mehr finden kann, zur Kumari von Pathan. Für den nächsten Segen.
Sie ist erst fünf Jahre alt und hat den traurigsten Blick, den ich je gesehen habe. Armes Kind, die Langeweile steht ihr ins Gesicht geschrieben. Das eine Jahr im dunklen Raum hat sie schon hinter sich. Noch ein paar Jahre zahllose Segen und dann kann sie ihre Kindheit abhaken. Unmittelbar danach erlebe ich das krasse Gegenteil: die Euphorie und gute Laune einer nepalesischen Hochzeit in einem teuren Restaurant und die gleiche Stimmung in einem vermüllten Hindu-Tempel.
Die letzte Nacht verbringe ich mit meiner Familie in einem großen Rockclub in Kathmandu. Purple Haze heißt er und ein Portrait von Jimi Hendrix ziert die Wand. Eine Coverband spielt Pink Floyd, Deep Purple, Guns’n’Roses, Metallica. Die klein gewachsene Menge pogt. Ich traue mich in den Pogo, die Menschen um mich herum reichen mir ja bis zur Brust. Ich bin eine von zwei Frauen im Pogo. Die Schweden hinter mir ragen wie Wolkenkratzer aus der pogendwn Menge raus. Zum Brüllen! 2,5 Stunden Pogo ohne Pause. Kathmandu really rocks. Zum Abschied gibt es dann den obligatorischen Stromausfall am Flughafen – Nepal, du wirst mir fehlen!