Getting there: chicken busses and a ferry in a storm
Die Insel Ometepe ist die größte Insel im Lago de Managua und beherbergt gleich zwei Vulkane, die ‘Feuer’ und ‘Wasser’ genannt werden: Concepción (1.600m) und Maderas (1400m). Ein halber Tag Fahrt mit chicken bus und Fähre trennen sie von Granada. Aufgrund von technischen Problemen nehmen wir eine alternative Fähre. Ein Sturm bahnt sich an, heftiger Regen, Wellen bäumen sich auf und umgehen die provisorisch gespannten Planen. Schnell ist der Boden der Fähre voll mit Wasser (die Sitze sind aber so gebaut, dass du die Füße hochheben kannst!) und ich bestehe meinen persönlichen Test für Seekrankheit. Mit Bravour, guter Musik in den Ohren und lachend mit den Sitznachbarn.


What is Ometepe famous for?
Erst seit 15 Jahren ist die Insel touristisch erschlossen. Es gibt eine einzige Straße. Bergsteiger, Archäologen und vor allem Hippies finden sich hier zuhauf. Und warum?
#1 Being close to nature
Naturliebhaber und spirituell angehauchte Aussteiger kommen hierhin, um sich der wunderschönen Natur nahzufühlen. Wir bleiben ein paar Tage in einer Art Hippie-Kommune, die teilweise als Selbstversorger und teilweise als Kakao/Schokoladenproduzent funktioniert. Abgeschieden gelegen, kommt man nur zu Fuß hierhin. Der Dorm ist selbst gebaut, ohne Fensterscheiben: beim Aufwachen habe ich das Gefühl, dass ich mitten im Dschungel aufwache, beim Einschlafen kann ich den Sternenhimmel beobachten. Sie bieten selbst gemachte Schokodrinks und Yoga an. Alles Gute für die Seele, der Körper kommt schon klar. An den sanitären Anlagen wird daher gründlich gespart. Man teilt sich eine Toilette mit 40 Personen, denn die zweite ist immer außer Betrieb. Und zwei kalte Duschen müssen auch ausreichen. Anstatt Duschen trinkt man eben Schokolade. Check.














#2 Hiking volcanoes
Darauf bezog sich der Blogtitel eigentlich. Wild entschlossen den angeblich kleinen Vulkan Maderas zu besteigen, machen wir uns auf um 6 Uhr morgens. José, unser Guide, verrät mir, dass er einen persönlichen Schamanen hat und wie mein Name auf seine indigene Sprache “Nahuatl” – eine uto-aztekische Sprache – ist. Ich heiße “Agi”. Schöner Klang, verleiht mir aber auch keine schamanischen Superkräfte, die ich für den hike dringend brauchen würde. Was wir nicht ahnen, ist, dass der angekündigte hike von 7 Stunden im Endeffekt viel länger dauern wird. Zumindest bei uns. Nämlich 12 Stunden. Und es wird schlammiger als jemals zuvor. Zur Belohnung gibt es dann Brüllauffen und Capuccino-Affen zu sehen.
Es ist das zweite Mal in meinem Leben, dass ich einen Vulkan besteige. Nach Chile war ich so gut wie durch mit dieser Aktivität. Aber meine Abenteuerlust ist stark und die Erinnerungen an die Todesangst auf dem Vulkangletscher verblassen zum Glück. Nach 5 Stunden Aufstieg, steil und steinig – Achtung, hier lebt die megagiftige Koralschlange, also aufpassen auf jeden Schritt und Tritt – sind wir oben. Und haben Null Sicht, weil alles im Nebel verhüllt ist. Auch die Vulkankrater-Lagune, zu der wir absteigen, ist nicht zu sehen. Verdammt. Egal. Who cares. Denn dann beginnt der richtige Abstieg. Kennt Ihr diesen Schlamm-Run “Tough Mudder”? So in etwa war das. Nur steil und steinig dazu. Und ohne, dass wir uns freiwillig in den Schlamm geworfen haben. Wusstest Ihr auch, dass Schlamm genauso rutschig wie Eis ist? Hm, ich erst danach. Schlamm bis zum Kinn, zitternde Beine, neue blaue Flecken, aber ein breites Grinsen im Gesicht. Geschafft. Maderas ist bezwungen. Dios mío! Eiskalte Dusche und Pizza zum Abendessen im Dschungel. Der Schrittzähler sagt: 27 km. Puh.
Der hike zum anderen Vulkan, Concenpción dauert angeblich 10 Stunden. Ich wollte mir nicht mehr vorstellen, wie lange wir dafür gebraucht hätten. Trotz Alpinerfahrung, Kondition und Willensstärke. Haha. Wenn Ihr challenges liebt, dann ist das genau die richtige Aktivität für Euch! Go for it. Und Wanderschuhe nicht vergessen!









#3 Petroglyphs
Achtung, Archäologen und Archäologiebegeisterte: Petroglyphen sind auf Ometepe an jeder Ecke zu finden, manche davon über 3.000 Jahre alt.


Es lohnt sich also auf jeden Fall, sich auf diese abgelegene Insel zu begeben. Nach den Strapazen der Tour freue ich mich wie Hölle auf die pazifische Küste und die einsamen Strände von Nica. Vamos a San Juan del Sur, chicos!